Wissenschaftliche Studien haben ergeben, dass unser Auge die Farbe eines Objektes zuerst wahrnimmt

Kleine Schmuck Farblehre - Wissenschaftliche Studie

Wissenschaftliche Studien haben ergeben, dass unser Auge die Farbe eines Objektes zuerst wahrnimmt. Erst dann wird die Form des Objektes wahrgenommen.

Farben haben einen großen Einfluss auf unsere Emotionen und können unsere Stimmung positiv oder negativ beeinflussen. Rot beispielsweise erhöht die Pulsfrequenz und lässt den Blutdruck steigen. Blau wirkt dagegen genau umgekehrt. Es beruhigt. Gelb stärkt nachweislich die Konzentration und fördert die Kommunikation.

In der konventionellen Farblehre bezeichnet man 3 Farben als Grund- oder Primärfarben: Rot, Blau und Gelb (Zyan, Magenta und Gelb). Diese können nicht durch Mischen anderer Farben erreicht werden. Sekundärfarben werden durch Mischen der 3 Grundfarben hergestellt und Tertiärfarben durch Mischen der Sekundärfarben.

Da Farben nicht eigentlich existieren, sondern erst durch Lichteinfall bzw. Reflexion unser Auge erreichen, ist diese Farblehre besonders im angloamerikanischen Raum weiter entwickelt u. differenzierter dargestellt worden. Eine Auseinandersetzung mit dieser Thematik würde hier zu weit führen, sollte aber in Hinblick auf die Schmuckherstellung kurz bedacht werden. Gerade Edelsteine können ihre Farbe je nach Lichteinfall erheblich ändern (z. B. Opal, Mondstein, Labradorit) und durch diese Eigenschaft gerade den Reiz des Schmuckstückes ausmachen.

Der unten gezeigte Farbkreis macht die Bedeutung der Farben gut deutlich: Komplementärfarben liegen sich im Kreis gegenüber; so z. B. Türkis und Orange, Rot und Grün oder Gelb und Violett.

Farbkreis

Farbkombinationen

Bei solchen Farbkombinationen ist der Kontrast am stärksten. Sie steigern gegenseitig ihre Wirkung und vermitteln einen sehr lebhaften Eindruck. Ein Schmuckstück, das starke Kontraste besitzt, fällt immer auf und sollte möglichst als Einzelstück getragen werden. Eine Kombination aus Ohrringen, Halskette und Armband ist hier mit wenigen Ausnahmen nicht von Vorteil.

Schmuck und Kleidung

Bei solchen Schmuckstücken ist auch die gewählte Kleidung sehr wichtig. Schwarz oder Weiß können als „Nicht-Farben“ gut mit auffälligen Schmuckstücken kombiniert werden. Auch mit einfarbiger Kleidung, deren Farbe sich in dem Schmuckstück wiederholt kann man nicht viel falsch machen. Bei Kombinationen mit Mustern ist Fingerspitzengefühl notwendig. So kann z. B. ein Kleid oder eine Bluse mit einem Schmuckstück in den gleichen Farben zu einem hinreißenden Ensemble werden.

Kombiniert man Nachbarfarben des Kreises miteinander wie z. B. Gelb und Orange oder Grün und Blau, strahlen die Schmuckstücke Harmonie aus. Noch harmonischer wirkt eine Ton in Ton Kombination aus verschiedenen Tönen (Sekundär- u. Tertiärfarben) derselben Farbe, so z. B. wirken verschiedene Blautöne miteinander kombiniert ungeheuer harmonisch. Harmoniert der gewählte Farbton mit der Kleidung, wird ein Set aus Ohrringen, Halskette und Armband das gesamte Erscheinungsbild vervollständigen.

Farbtypen und Jahreszeiten

Zum Schluss möchte ich noch kurz die in den achtziger Jahren entwickelte Theorie der vier verschieden Farbtypen erwähnen. Hier werden vier verschiedene Personentypen abhängig von der Tönung der Haut und des Haares sowie der Augenfarbe unterschieden: Frühling, Sommer, Herbst und Winter.
Frühling- und Herbstfarben bestehen aus warmen Tönen, wobei dem Frühling warme Pastellfarben zugeordnet werden. So z. B. werden Orange, Braun und Olive dem Herbsttypen - und Lachs, Beige und helles Khaki dem Frühling zugeordnet. Die Sommer und Winterfarben sind kalte, klare Farben; für den Sommer stehen beispielsweise hellblau, violett, rosa und grau während der klassische Winter klare Kontraste mit sehr kühlen Farben wählen sollte: ein leuchtendes Blau, Lila , Pink und natürlich Schwarz und Weiß.

Bei den Edelmetallen sind für Frühling und Herbst Gelb- und Rotgold, Messing und Kupfer sehr vorteilhaft, während Sommer und Winter Platin, Weißgold und Silber wählen sollten. Mit Hilfe dieser Lehre kann man seinen eigenen Typ im „besten Licht“ darstellen. Eine falsch gewählte Farbe kann z. B. die Haut blass und fahl wirken lassen, während eine andere Farbe genau das Gegenteil erreicht.

Dieser kurze Abriss erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Es gibt immer Ausnahmen von der Regel und oft verschwimmen Grenzen miteinander, doch ich hoffe, ihnen einige Anhaltspunkte vermittelt zu haben, die ihre kreative Schmuckgestaltung unterstützen können.