Es gibt so viele unterschiedliche Sorten von Türkis Schmucksteinen. Eine kleine Kaufhilfe für Türkise

echter Türkis

Eine kleine Kaufhilfe für Türkis

Echter Türkis ist wertvoll und heiß begehrt. Gleichzeitig wird kein anderer Stein auf so vielfältige Art kopiert und als echter Türkis verkauft. Wir zeigen Ihnen hier einen kleinen Überblick über die auf dem Markt üblichen Varianten des echten und des kopierten Türkises und möchten Ihnen damit mehr Sicherheit beim Einkauf verleihen.

Türkis ist ein relativ seltenes Kupfer-Aluminium-Phosphat und bezeichnet eigentlich eine Gruppe von Mineralien, die zwar eine gleiche Struktur aber unterschiedliche Zusammensetzungen aufweisen. Zu dieser Gruppe gehören Faustit, Chalkosiderit, Aheylit und Planerit.

Hochwertige reine Türkise erreichen maximal eine Härte auf der Mohs-Skala von 6. Weniger kostbare Türkise sind poröser und müssen, um schmucktauglich zu sein, stabilisiert werden. Dies geschieht meist mit Resin, einem Kunstharz, das unter Hitzeeinwirkung in den Stein einzieht und ihm gleichzeitig eine glänzende Oberfläche verleiht. Meist geht damit auch eine Auffrischung der Farbe einher. Aufgrund der stabilisierten Oberfläche ist der daraus entstandene Schmuck widerstandsfähiger gegen Einflüsse von außen. Unbehandelter Türkis ist besonders empfindlich gegen organische Säuren, wie z. B. Zitronen- oder Essigsäure. Er verträgt weder größere Hitze (ab ca. 200 Grad Celsius wird dem Stein das Wasser entzogen und er zerfällt) noch handelsübliche Schmuckbäder.

Das Farbspektrum des Türkises reicht von weiß (Chalk Türkis) über gelb und grün bis tiefblau. Die blaue Farbe wird durch idiochromatisches Kupfer hervorgerufen während die grüne Farbe durch den Gehalt an Eisen entsteht. Bis auf den fast reinen Sleeping Beauty aus Arizona haben Türkise eine mehr oder minder starke Maserung – genannt Matrix – die durch Anteile von fremdem Gestein hervorgerufen wird.

Ring mit sleeping beauty

Welche Arten von Türkisen und Kopien gehandelt werden sehen Sie wie folgt:

Sleeping Beauty:

Ein sehr hochwertiger Stein mit geringer Matrix. Seine Farbe wird auch oft als „Persisches Türkis“ bezeichnet, eine Anspielung auf die hohe Qualität des Steines wie sie sonst nur bei Türkisen aus Iranischen Minen existiert. Der Sleeping Beauty ist nach dem Namen seiner Mine benannt, die sich in Arizona/USA befindet. Diese Türkise werden mit dem sog. „Zachery Prozess“ stabilisiert. Diese Methode ist als „künstlicher Eingriff“ physikalisch und chemisch nicht nachweisbar. Benannt ist diese Methode nach ihrem Erfinder, James A. Zachery, der sie in den 1980ern entwickelte. Es handelt sich hierbei um eine Art Galvanisierungsprozess mit natürlichen Mineralien, die normalerweise im Türkis vorkommen und mit Hilfe von elektrischem Strom in den Stein eingeschleust werden. Diese Methode ist patentrechtlich geschützt.

echter Türkis Cabochon

Echter Türkis:

unter dieser Bezeichnung vereinen sich Steine von mehr oder minder guter Qualität, die beinahe ausnahmslos stabilisiert und meist nachgefärbt sind. Wirklich gute Türkise sind Edelsteine, die auf dem Markt sehr hoch gehandelt werden. Türkise werden hauptsächlich in USA, Mexiko, China, auf dem Sinai, im Iran und im südöstlichen Australien abgebaut.


Chalk Türkis Fuchsia

Chalk Türkis Blau

Chalk Türkis:

Hierbei handelt es sich um den schon vorher erwähnten weißen Türkis. Seine Struktur und Zusammensetzung entspricht dem echten Türkis mit einer Ausnahme: er enthält kein Kupfer und ist daher farblos. Chalk Türkis wird für die Schmuckherstellung entsprechend eingefärbt und stabilisiert. Da er oft auch eine attraktive Matrix aufweist, eignet er sich als bester Ersatz für den teureren farbigen Türkis. Leider wird er aufgrund der Ähnlichkeit mit seinem „echten“ Verwandten oft als solcher auch verkauft. Ein Laie kann beide kaum auseinander halten. Als Faustregel gilt hier am ehesten: je preiswerter und verhältnismäßig makelloser die Perlen sind, desto eher handelt es sich um Chalk Türkis.


gefärbter Magnesit

natur Magnesit

Gefärbter Magnesit:

Magnesit ähnelt dem Chalk Türkis sehr und wird auch manchmal als solcher gehandelt. Allerdings besteht der Stein aus einem wasserfreien Carbonat und gehört zur Gruppe der Calcite. Er wurde nach seinem metallischen Bestandteil dem Magnesium benannt. Zur selben Gruppe gehören u. a. auch der Calcit und der Rhodochrosit. Magnesit ist mit einer Moh’s Härte von 4 bis 4,5 weicher als der Chalk Türkis und ist im Gegensatz zu ihm und dem „echten“ Türkis feuerbeständig. Magnesit wird auch als Rohstoff zur Herstellung von feuerfesten Ziegeln verwendet. Aufgrund seiner attraktiven Matrix ist Magnesit im gefärbten und stabilisierten Zustand ein guter Ersatz für echten Türkis.

gefärbter Howlit

Gefärbter Howlit und Berg-„Jade“:

Howlith gehört zu der Klasse der Borate und kommt viel seltener als Magnesit vor. Von Natur aus ist er weiß bis beige und zeichnet sich oft durch seine dem Türkis ähnliche Matrix aus. Blau, Türkis oder Grün gefärbt wird er gerne als Türkisimitat verkauft. Insgesamt ist Howlith teurer als Magnesit , so dass die Magnesitimitate dem Howlith vorzuziehen sind. Berg-„Jade“ ist keine Jade sondern ein Dolomitmarmor, der allerdings nicht die für den Türkis typische Matrix aufweist. Dieser Stein wird zwar oft türkisfarben eingefärbt aber weniger als „Türkis“ verkauft.

afrikanischer Türkis

Afrikanischer Türkis:

Bei diesem im Handel „Afrikanischer Türkis“ genannten Stein handelt es sich um eine Reihe von in Afrika vorkommenden Jaspisarten, die entsprechend eingefärbt wurden. Diese Perlen sind auf Grund ihres Musters oft sehr ansprechend.


gelber Türkis gefärbt

Gelber Türkis:

Dieser Stein verdankt seinen Namen der Tatsache, dass er überwiegend in Türkisminen gefunden und abgebaut wird. Es handelt sich hierbei um ein quarz- und jaspishaltiges Gestein. Man erhält gelben Türkis sowohl in seiner natürlichen Farbe die von hellgelb bis senfgelb mit dunklen bis grünen Einschlüssen reicht als auch gefärbt.


Mosaik Türkis

Mosaiktürkis:

Dies ist ein sog. zusammengesetzter Stein. Mit Hilfe von Resin werden kleinere Bruchstücke von echtem oder Chalk Türkis zusammengesetzt. Mosaiktürkis ist ein günstiger aber sehr attraktiver Stein.


Glas Türkis Imitat Nugget

Weitere Türkisimitate:

Es gibt sicherlich noch etliche Varianten, die aber eher eine geringe Rolle spielen. Weit verbreitet ist jedoch eine Variante, die nach dem Prinzip des Mosaiktürkises hergestellt wird. Nur werden in diesem Falle nicht kleine Stücke sondern lediglich gemahlene Reste, also Türkismehl mit Resin vermischt, gefärbt und geformt. Eine weitere Imitation stellt man aus Glas her. Diese Perlen sind oft sehr hübsch. Man erkennt eine Glasimitation an dem höheren Gewicht und an der sehr regelmäßig schwarzen Matrix.