Metalle bei der Schmuckherstellung

Folgende Metalle finden bei der Schmuckherstellung Verwendung

Seit Jahrtausenden werden Metalle in der Schmuckherstellung verwendet. Manche Metalle, wie Gold z. B. sind so wertvoll, dass man Kriege um Ihren Besitz führte und ganze Kontinente eroberte, um in ihren Besitz zu kommen. Gold löste an verschiedenen Orten der Welt ganze Massenbewegungen aus und Menschen aus aller Welt zogen z. B. nach Alaska, um dort nach Gold zu schürfen. Auch heutzutage ist Gold mit einem konstant hohen Wert immer noch eine gute Geldanlage auch wenn die Kurse, notiert von der Future Börse Comex aktuell teilweise an Wert verloren. Man spricht hier von Kurswert im Gegensatz zum Realwert. Auch die Silberpreise bzw. -Kurse hängen eng mit dem Goldwert zusammen. Da Silber nicht halb so wertvoll ist wie Gold, ist allerdings das Problem, dass man eine ziemliche Menge Platz benötigt um Silberbarren im Wert von z. B. 100.000 Euro zu lagern. Gold spielte in der Schmuckherstellung schon immer eine immens große Rolle. Da pures Gold jedoch sehr weich ist, muss es mit anderen Metallen gemischt werden, damit es sich für Schmuckstücke besser verarbeiten lässt, das nennt man Legierung. Auch lässt sich das pure Gold mit anderen Metallen gut strecken (es behält seine Farbe), so dass heutzutage mehrere verschiedene Legierungen auf dem Markt sind:

Karat

Legierung

24 Karat 100 % reines Gold
18 Karat 75 % reines Gold, entspricht dem Stempelwert 750
14 Karat 58 % reines Gold, entspricht dem Stempelwert 580
10 Karat 42 % reines Gold, entspricht dem Stempelwert 420
9 Karat 37,5 % reines Gold, entspricht dem Stempelwert 375
8 Karat 33,3 % reines Gold, entspricht dem Stempelwert 333

Die ursprüngliche Farbe von Gold ist ein intensives Gelborange. Durch die Beimengung von Kupfer wird es rötlich (Rotgold), legiert mit Silber oder Platin wird es zu Weißgold. Andere Metalle, die mit Gold vermischt werden, sind Palladium, Platin und auch Nickel. So sollte jemand, der unter einer Metallallergie leidet, lieber nicht zu 8 oder 9 Karat Gold greifen, denn der Anteil der beigemengten Fremdmetalle ist sehr hoch und kann eine Allergie auslösen.

In Europa ist 18 Karat Gold allgemein üblich. Legiert wird mit Weißmetallen, so dass seine Farbe ein helles, eher dezentes Gelb ist. In anderen Gegenden der Welt hat man das Gold gerne ein bisschen auffälliger, es wird sehr oft mit Kupfer legiert und wer schon einmal einen orientalischen Goldmarkt besucht hat, wird sich erinnern, dass das dortige Gold für unsere Augen wegen der intensiven rötlichen Farbe beinahe ein wenig unecht aussieht.

Silber ist nicht so teuer wie Gold und wird auch deshalb gerne in der Schmuckherstellung benutzt. Aufgrund seines geringeren Preises kann man aus Silber auch schon mal größere Schmuckstücke herstellen, die ihre ganz eigene Anziehungskraft besitzen. Silber hat allerdings einen immensen Nachteil: es oxidiert an der Luft und läuft an. Viele heutzutage maschinell hergestellte Schmuckstücke aus Silber werden deshalb mit einer Schicht Rhodium überzogen, d. h. rhodiniert. Leider verliert das Silber hierdurch seinen ihm eigenen leichten Goldschimmer und sieht ein bisschen wie Edelstahl aus. Reines Silber ist sehr weich, läuft nicht so schwarz an, wie Sterling Silber und ist von der Farbe her ein wenig gelblich. Beim Löten wird es mattweiss, während Sterling Silber schwarz wird.
In letzter Zeit ist das sog. Argentium Silber auf den Markt gekommen. Dem Silber wird u. a. Germanium beigemischt, was verhindert, dass es anläuft.

Folgende Legierungen für Silber gibt es:

Bezeichnung

Legierung

Reines Silber oder Medalliensilber 99,9 % reines Silber 0.1 % andere Metalle, Stempelwert 999
Britannia Silber 95,84 % reines Silber, 4,16 % andere Metalle, meistens Kupfer, Stempelwert 950
Sterling Silber 92,5 % reines Silber, 7,5 % andere Metalle, meistens Kupfer, Stempelwert 925
Argentium Silber 92,5 % reines Silber, 6,4 % andere Metalle und 1,1 % Germanium, Stempelwert nicht bekannt.
Münzensilber Verschiedene Legierungen mit einem geringeren Silberanteil als 92,5 %. Bekannt ist hier noch der Stempelwert 800, was einem Anteil von 80% entspricht. Diese Legierung wurde beispielsweise für Silberbesteck verwendet.
Nickelsilber, Tibetsilber, Katzensilber Diese Begriffe stehen für silberfarbige Produkte, die meistens aus Nickel bzw. einer Nickel-, Zink- und Kupferlegierung bestehen.

Platin

gehört zu den Edelmetallen und ist derzeit das wertvollste Edelmetall nach Rhodium. Es ist zurzeit wertvoller als Gold und erheblich teurer als Silber. Daher wird es zur Herstellung von teuren Schmuckwaren benutzt, auch weil es deutlich härter und mechanisch stabiler ist als Gold. Aufgrund seiner Farbe und Beschaffenheit wird es gerne zusammen mit Diamanten verarbeitet.

Titan

ist ein graues high-tech Metall, das auch zur Schmuckherstellung benutzt wird. Es ist beinahe ebenso korrosionsbeständig wie Platin und genauso stark wie Edelstahl, jedoch um 45% leichter als dieser. Titan korrodiert erst bei erhöhten Temperaturen ab ca. 400 Grad, was bei Schmuckstücken jedoch keine Rolle spielt. Es wird in der Schmuckindustrie gerne für Uhren und Herrenschmuck benutzt.

Edelstahl

ist aus der Schmuckwelt nicht mehr wegzudenken. Es ist ein äußerst stabiles Material, oxidiert nicht und rostet nicht, bekommt kaum Kratzer und ähnelt in der Farbe dem Silber, ist aber günstiger als dieses. Edelstahl wird gerne für moderne Designs verwendet.

Niob

ist ein weiteres modernes Metall, das durch seine Farbgebung auffällt und häufig Anwendung bei Piercingschmuck findet.

Wolframcarbid

Seit Anfang des Jahrhunderts findet Wolframcarbid, fälschlicherweise oft als Wolfram bezeichnet, ebenfalls in der Schmuckherstellung Anwendung (Tungsten Schmuck). Es handelt sich hier um eine nichtoxidische Keramik, die aus Wolfram und Kohlenstoff besteht. Wolframcarbid zeichnet sich durch seine große Härte aus.