Holzperlen - Über die Entstehung und die Geschichte der Holzperlen

Holzperlen gibt es beinahe so viele wie Sand am Meer und sie sind ein unverzichtbares Element in der modernen Schmuckherstellung. Es gibt sie in glatt, roh, lackiert, bemalt, geschnitzt, als Samenkorn verschiedener Bäume, aus Buche, Buchsbaum, Ebenholz, Olivenholz, Mahagoni und vielen Holzsorten mehr.
Die bedeutendsten Lieferanten für Holzperlen sind heutzutage China, die Phillipinen und Indien. Olivenholz Lieferant ist im nahen Osten der Libanon und Israel bzw. Palästina.

Buchsbaum aus China

In China hat der wirtschaftliche Aufschwung zu einer bemerkenswerten Aktivität auch in der Herstellung von Schmuckzubehör, Perlen und Edelsteinsträngen geführt. Große Mengen  von Holzperlen in verschiedenen Größen, Formen und Farben werden aus dem dort angebauten Buchsbaum gefertigt. Dieses langsam wachsende Holz ist wegen seiner Härte und Dichte ein ideales Material für Drechselarbeiten. In Mitteleuropa ist Buchsbaumholz mittlerweile selten geworden und daher recht teuer. Dies gilt nicht für chinesische Buchsbaumperlen, sie sind im Verhältnis preiswert zu erwerben.

Ein traditionelles Kunsthandwerk in China sind Schnitzarbeiten. Auch hier leistet Buchsbaumholz aufgrund seiner Dichte gute Dienste: es splittert nicht.  

Ojime und Netsuke

Ursprünglich in Japan beheimatet und aus Elfenbein geschnitzt, wurden in China schon früh Ojime und Netsuke hergestellt. Beide dienten in früheren Zeiten als Verschluss für ein kleines Kästchen (Inro), in dem z. B. Tabak und Schreibfedern untergebracht wurden. Das Kästchen wurde mit einer Kordel zugezogen und die Ojime Perle wurde hierzu über die Kordel nach unten geschoben. Die Netsuke waren Anhänger, die am Ende der Kordeln befestigt wurden, damit diese nicht durch die Bohrung der Ojime rutschen konnten und so das Kästchen sich öffnete. Das Kästchen wurde am Kimono getragen und daher wurde viel Wert auf die Dekorative Wirkung gelegt. Ojime Schnitzer waren angesehene Künstler, von denen einige zu einer beträchtlichen Berühmtheit gelangten. Jede Ojime und Netsuke wurde mit dem Zeichen des Künstlers versehen und je berühmter der Künstler, desto angesehener war der Träger seiner Ojime.
Die chinesischen Künstler haben weitestgehend die japanischen Motive übernommen. Seit dem weltweiten Verbot des Elfenbeinhandels Mitte der 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts werden Ojime und Netsuke hauptsächlich aus Buchsbaumholz gefertigt.

Ojime,Netsuke, Imre


Holzperlen aus den Philippinen

Kamagong Holzperlen

Holzperlen aus den Philippinen bestehen hauptsächlich aus exotischen Hölzern, die im Zusammenhang mit den Regenwaldrodungen auch traurige Berühmtheit erlangt haben. Ob er/sie solche Perlen verwendet, mag jeder mit sich selber abmachen, es sei jedoch gesagt, dass das Holz für Perlen in der Regel Abfallholz aus der Herstellung anderer Gegenstände wie Möbel und Gartenmöbel, Bodenbeläge u. ä. ist.
Diese Holzperlen sind aufgrund ihrer Maserung und Farbe meist sehr attraktiv und wirken am besten blank poliert. Zu nennen sei hier z. B. Ironwood, Tigerebenholz oder Makkassar, Kamagong und Banghaw.


Holzperlen aus Indien

Rudraksha Holzperlen- Samen rot gefärbt

Holzperlen haben in Indien eine lange Tradition und spielen auch in religiösen Riten und Ausdrucksformen eine wichtige Rolle.
Hier sind vor allem Rudraksha- und Sandelholzperlen zu nennen.

Rudraksha Bäume und –Samen gelten in Indien als heilig. Der Legende nach sind Rudrakshas die von Shiva zum Wohle der Menschheit vergossenen Tränen. Der Name stammt aus dem Sanskrit, dort ist das Wort „rud“ die Bezeichnung für „weinen“ und „aksha“ bezeichnet das „Auge“.  Es gibt unterschiedliche Versionen über die Ursache der vergossenen Tränen, die am meisten verbreitete sagt, das Shiva Tränen über das vom Ego des Menschen verschuldete Elend vergoss.

Sandelholz wird vor allem wegen seines guten Geruchs geschätzt und gerne für Meditations- und Gebetsketten benutzt. Der Sandelholzbaum wird hauptsächlich im Osten Indiens angebaut. Der typische Sandelholzgeruch, ein weltweit begehrtes Aroma wird erst in Bäumen gebildet, die 25 Jahre und älter sind.

Darüber hinaus gibt es in Indien wunderschön geschnitzte Perlen aus Eben- und Rosenholz. Die Motive stammen hauptsächlich aus der langen Mogultradition mit vormals persischem Ursprung.

Rosenholz Perlen

Ebenholz Perlen mit Messingdraht verziert


Olivenholz Perlen

Olivenholz Perlen lackiert

Aus dem Libanon, Israel und Palästina kommen sehr schön gemaserte Olivenholzperlen zu uns.

Für diese Perlen muss kein einziger Baum sterben, denn die Perlen werden aus den jährlich anfallenden Schnittarbeiten der Olivenbäume gefertigt.

Die auffällige und attraktive Maserung der Perlen spricht für sich, daher sind die Perlen meist glatt, oval oder rund und glänzend poliert.