Interview Magic and Arts

30.03.2010 19:28

Interview mit den Gründern von Magic and Arts,
Dagmar Dahlen-Tayab und Udo Knühmann

Der Chef

Der Chef -- Udo Knühmann

Aufgabenbereiche: Verwaltung Webshop, EDV, Geschäftsführung, Kundenbetreuung

Die Chefin

Die Chefin --Dagmar Dahlen-Tayab

Aufgabenbereiche: Einkauf, Produktfotografie, Lagerverwaltung, Schmuckdesign, Geschäftsführung, Kundenbetreuung

Das Interview…

Zuerst interessiert es uns erst einmal, seit wann es Euch, also Magic and Arts denn jetzt gibt?
Udo:"
Kennengelernt haben Dagmar und ich uns 2004 durch eine Internetplattform. Damals ging es uns beiden nicht so gut. Ich hatte einen schweren Unfall mit anschließender Berufsunfähigkeit und Dagmar hatte einen schlimmen Bandscheibenvorfall bei der ein Stück der Bandscheibe abgebrochen ist. Wir haben uns gegenseitig wieder auf die Füße geholfen und haben beide nochmal ganz von Vorne angefangen und uns eine gemeinsame Existenz aufgebaut.
Dagmar: „Also, gestartet haben wir so richtig offiziell Anfang 2006, mit unserem Internetauftritt.“
Udo ergänzt: „Natürlich haben wir bereits einige Zeit vorher über unsere Idee, uns in diesem Bereich selbstständig zu machen, gesprochen. Wir beide konnten unsere bisherigen Berufe nicht mehr oder nur noch bedingt ausführen und wussten: Okay, wir müssen uns was einfallen lassen! Und da wir beide immer den Traum hatten, etwas Eigenes aufzubauen, ist die Sache ins Rollen gekommen.“

Wer von Euch beiden war denn da im Endeffekt die treibende Kraft, diesen Schritt zu wagen?
Udo: (grinst) „Definitiv meine Frau! Sie ist da die mutigere von uns beiden und ich bin froh darüber, dass sie mich mit ihrem Mut angesteckt hat! Zudem sind wir ja auf Nummer Sicher gegangen. D.h. kein Darlehen und keinen großen Investitionen, bis heute nicht. Dafür hatten wir in den ersten 3 Jahren die Doppelbelastung mit Beruf und Geschäft. Dagmar war weiterhin bei Vodafone in Vollzeit tätig, während ich den Shop aufgebaut habe. “

War Euch von Anfang an klar, dass ihr in den Schmuckhandel wollt?
Dagmar: „Na ja, ganz so auf direktem Wege war es nicht. Udo und ich haben damals einen vierwöchigen Thailand-Urlaub gemacht und haben diesen genutzt, um uns dort dann auch schon mal auf den Märkten umzuschauen. Zuerst hatten wir nämlich geplant, uns im Kunsthandwerk zu behaupten und haben uns in Thailand auch mit ungefähr drei Kubikmeter davon eingedeckt. Zusätzlich haben wir dann noch ungefähr ein kg Silber eingekauft und sind damit dann zurück nach Deutschland. Und siehe da- an dem Kunsthandwerk war kaum jemand interessiert, aber dafür an dem Silber um so mehr! Und da dann noch einige Anfragen bezüglich weiterem Schmuckzubehör bei uns eingeflogen sind, haben wir uns dann auf Perlen und Schmuckzubehör spezialisiert. Zudem hatte ich selbst schon vor einigen Jahrern angefangen für mich selbst Halsketten zu fertigen und so sind wir dann auf eine Nische in der Geschäftswelt gestoßen. Aktuell profitieren wir natürlich von dem Trend oder Hobby sich selbst passend zum neuen Outfit den passenden Schmuck dazu selbst zu machen. In den USA ist das schon seit 2 Jahrzenten so üblich und dort gibt es schon längst diese Perlenkaufhäuser von denen wir vorhin gesprochen hatten.

Wie seid ihr eigentlich auf den Namen Magic and Arts gekommen und steckt vielleicht etwas magisches dahinter?
Dagmar: „Udo und ich reisen beide gerne. Uns faszinieren andere Kulturen und Menschen. Und genau die gleiche Faszination und Magie bringt für uns jede einzelne Perle oder jedes einzelne Schmuckstück aus unterschiedlichen Ländern und Kulturen mit sich. Jedes einzelne Teil hat eben seine ganz eigene Geschichte und Magie. Deshalb `Magic`. Und Schmuck zu entwerfen, also, aus einzelnen Teilen dann wieder etwas Neues und Schönes zu erschaffen, ist Kunst. Also `Arts`.
Udo: "Für mich ist das Leben an sich etwas Magisches, ungeheuer beeindruckend und immer wieder erstaunlich in seiner Vielfältigkeit. Ich finde es ist eine Kunst dieses Leben zu entdecken, richtig zu leben, zu lernen das Richtige zu tun und sich einfach dabei wohl zu fühlen."

Woher bezieht ihr Eure Waren?
Dagmar: „Im Grunde aus aller Welt!  Beispielsweise haben wir Perlen und Schmuckzubehör aus Belgien, den Niederlanden, Nepal, Indonesien, Indien, Israel, Thailand, Afrika, Amerika… .Wir möchten die Auswahl für unseren Kunden so vielfältig wie möglich halten und orientieren uns natürlich auch an Anfragen und aktuellen Trends.“

Wer ist Eure Zielgruppe?
Udo: „Für Groß- und Einzelhändler, gewerbliche Schmuckdesigner und Juweliere, bis hin zum Hobbydesigner bieten wir interessantes Zubehör an. Jeder, der eine Leidenschaft oder mehr für "Schmuck selber machen" hegt, ist bei uns an der richtigen Adresse!“

Das hört sich alles so an, als hättet ihr direkt einen ganz guten Start gehabt. Wie lange hat es gedauert, bis es richtig rund lief?
Dagmar: „Wir können schon mit etwas Stolz behaupten, dass es kontinuierlich eine steigende Tendenz bei uns gab. Aber es war und ist auch sehr viel Arbeit. Wir arbeiten ca. 14 Stunden täglich und das an sieben Tagen in der Woche. Es ist ein ewiger Kampf, es gilt ständig Hindernisse zu bewältigen und den Betrieb weiter zu entwickeln. Aber das ist ja nichts Besonderes, das geht sicher jedem so.“

Wie sieht Euer Arbeitsalltag aus? Macht jeder alles oder habt ihr Euch die Arbeit fest aufgeteilt?
Udo: „Also, Dagmar ist definitiv der kreative Part von uns beiden! Sie hat ein feines Gespür für aktuelle Trends und ist verantwortlich für den Einkauf, kümmert sich um unseren Shopbestand, neue Designs und hat immer wieder neue Einfälle für die nächsten Schritte. Ich kümmere mich schwerpunktmäßig da eher um das Shopsystem, die Ideen technisch umzusetzen, Webdesign, die Verwaltungsangelegenheiten. Die Technik im Web entwickelt sich rasend schnell weiter und man muss immer sehen, dass der Shop technisch und rechtlich auf dem neuesten Stand bleibt. Im kaufmännischen Bereich, bzw. in der Geschäftsführung an sich, sind wir dann aber beide gleichermaßen involviert.“

Wie viele Mitarbeiter hat Magic and Arts

Udo: "Aktuell haben wir eine fest angestellte Mitarbeiterin, die täglich kommt und 2 freiberuflich arbeitende Mitarbeiterinnen, die meist 4 Tage die Woche kommen, je nach Auftragslage, eine ist Steuerfachfrau und erledigt die Rechnungserstellung, die Buchführung, Abgleich der Zahlungseingänge, Geschäftskorrespondenz usw.und die andere Dame arbeitet mit im Versand, betreut das Lager und packt Verkaufseinheiten von unseren Artikeln ein, wo es notwendig ist und produziert aus unseren Einzelteilen Schmuckverschlüsse oder Ohrschmuck. Eine weitere Dame in Aushilfstätigkeit ist außschließlich für das Abzählen und Abpacken von unseren Artikeln zuständig. Zukünftig kommt da noch das Etikettieren der Artikel dazu. Dann ist da noch meine Mutter, die uns etwas unterstützt und die Rechnungen und Belege sortiert und abheftet. Wir sind inzwischen auf der Suche nach größeren Räumlichkeiten und würden dann gerne noch jemanden einstellen, der mit den Webshop betreut, Artikel einstellen kann und möglicherweise noch Kenntnisse im Programmieren von PHP und Mysql mitbringt. Weiterhin planen wir auch noch einen Ausbildungsplatz zum Groß-und Einzelhandelskaufmann einzurichten."

Würdet ihr sagen, dass ihr alles auch noch mal genauso machen würdet?
Dagmar: (lacht) „Na ja, auf das Kunsthandwerk hätten wir dann von Anfang an verzichtet! Nein, also im Großen und Ganzen sind wir bisher glücklich mit dem, was wir getan haben und wie. Sicher gibt es so das Eine oder Andere, wie beispielsweise das Shopsystem, wo wir zu Beginn nicht die optimalsten Bedingungen hatten.“ Udo ergänzt: „Wir haben uns ja auch fast alles nach und nach selbst angeeignet und angelesen. Angefangen beim Fotografieren und der Bildbearbeitung für den Internetshop, über Shopsysteme bis hin zu Kundenbindung und Neugewinnung etc.. Das war und ist natürlich schon auch immer wieder ein Stück weit `Learning by Doing`. Aber große Fehler sind uns bisher erspart geblieben und wir können zufrieden sein mit dem, was wir innerhalb der letzten drei Jahren erreicht haben!“

Was unterscheidet Euch von anderen aus der Branche?
Dagmar: „Neben der großen Vielfalt unseres Angebots ist noch ein wesentlicher Punkt, der uns von anderen unterscheidet der, dass wir Vieles selbst produzieren lassen und importieren. Dadurch haben wir einzigartige Designs und wir können unseren Kunden vergleichsweise günstige Konditionen bieten!“

Wo seht ihr Euch in zehn Jahren?
Dagmar: „Es gibt so viele Möglichkeiten und Ideen, die wir gerne umsetzen möchten. Zunächst müssen wir unserer Kerngeschäft, den Versandhandel weiter stabilisieren und auch noch etwas mehr im internationalen Absatzmarkt innerhalb Europas tun, um dort besser Fuß zu fassen! Inzwischen haben wir bereits Kunden aus ganz Europa und sogar vereinzelt weltweit. Zur Zeit arbeiten wir an der Entwicklung einer neuen Versandhandelssoftware, die auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten ist und die eine professionelle Verwaltung des Warenlagers mit Etikettierung, der Kundenbetreuung, der Rechnungserstellung, der Fakturierung ermöglicht, bis hin zu einem angeschlossenen Kassensystem, das mit Barcodes arbeiten kann. Das würde uns die Öffnung des Ladengeschäftes ermöglichen. Wir planen Kurse anzubieten, Anleitungen zu erstellen in Form von kleinen Videos, vielleicht in Verbindung mit einem Fädelcafe. Die Kurse sollen dann sehr fachspezifisch ausgerichtet sein, z.B. selbst Glasperlen drehen zu lernen, Silber bearbeiten zu lernen und kleinere Silberschmiedeprojekte zu starten, wie auch Fachleute einzuladen, die dann in ihren jeweiligen Fachgebieten unterrichten können, wie Stichtechniken zu lernen (mit kleinen Rocailles oder Indianerperlen zu arbeiten) ader auch mit ArtClay und Fimo Schmuck herzustellen und das Flechten von Lederbändern zu lernen. Aber ein ganz großer Traum wäre ein richtiges Perlenkaufhaus mit Schmuckzubehör und Perlen auf 300qm oder mehr zu eröffnen, für Besucher aus der ganzen Region Ruhrgebiet. Weiterhin ist in Planung uns vermehrt auch auf Messen zu präsentieren. “ Diese ganzen Projekte sind jedoch zunächst von den passenden Räumlichkeiten abhängig.

Was möchtet ihr noch los werden?
Udo: „Wir möchten an dieser Stelle unseren treuen Stammkunden danken, die unsere Entwicklung bislang ermöglicht haben! Und wir freuen uns und sind gespannt darauf, was uns noch alles erwartet!“

Nachtrag zum Interview Ende März 2014

Leider gibt es immer Dinge im Leben, die man nicht kalkulieren kann, vor Allem wenn es gesundheitliche Probleme gibt. Wir haben nun 3 wirklich schwierige Jahre hinter uns. Es wurden sehr viel weniger neue Artikel eingestellt und die geplante Aktualisierung auf ein neues moderneres Shopsystem mit einer Warenwirtschaft dahinter, musste verschoben werden. Auch fehlen weiterhin Anleitungen zum Herstellen neuer Schmuckdesigns. Das soll nun in diesem Jahr verbessert werden. Aktuell bereiten wir den Umstieg auf ein neues Shopsystem vor, der Umzug ist für den 11.04.2014 geplant. Mit diesem neuen System sollten wir flexibler werden und können unsere Artikel auch auf neuen Plattformen wie Amazon oder auch bei Ebay peäsentieren und zentral in einem System verwalten.

Kommentare

Petra S., 16.11.2015 03:51

Hallo Ihr zwei beiden, ich finde euch einfach Klasse, wünsche euch viel Glück und vorallem Gesundheit, schon direkt für das nächste Jahr mit. Ich mag alles was ich bei euch bestelle und bin sehr froh euch gefunden zu haben. Bin sehr zufrieden Kundenservice, Ware nd eure Seite. Passt auf euch auf Herzliche Grüße Petra Schiffer

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